Schwerpunkt
Ausgabe 5/2024

Hitze und Klimawandel

Schwerpunkt

Motivationsorientierte Klima-Kommunikation

Key Facts:
  • Folgen des Klimawandels wie Hitze, bodennahes Ozon oder Extremwetter gefährden Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit und führen zu Arbeitsausfällen und Produktivitätsverlusten
  • Maßnahmen zur Sensibilisierung können aufgrund gesellschaftlicher Kontroversen rund um das Thema Abwehr bei den Betroffenen auslösen
  • Kommunikation muss daher nicht nur Wissen vermitteln, sondern vertrauensbildend und motivierend gestaltet sein

Die verschiedenen durch den Klimawandel bedingten Risiken können mithilfe der Gefährdungsbeurteilung identifiziert und Schutzmaßnahmen abgeleitet werden. Die Kommunikation über diese Risiken stellt aber eine Herausforderung dar, da psychische Barrieren die Informationsverarbeitung erschweren. Was das für die Kommunikation bedeutet, erläutert dieser Artikel.

Wärme- und Hitzebelastung an Arbeitsplätzen

Key Facts:
  • Das Klimaempfinden wird durch verschiedene physikalische und individuelle Faktoren beeinflusst
  • Der Mensch kann in gewissen Grenzen einem erhöhten Wärmeeinfluss entgegenwirken
  • Es gibt bereits eine Vielzahl von Maßnahmen, die eingesetzt werden können, um eine Wärmebelastung zu reduzieren

Infolge des Klimawandels kann es im Sommer zu vermehrten Hitzeperioden mit deutlichen Auswirkungen auf Arbeitsplätze sowohl in Innenräumen als auch im Freien kommen. Durch die erhöhte Wärmeexposition besteht die Gefahr von gesundheitlichen Beeinträchtigungen und Erkrankungen. Aus dem Regelwerk des Arbeitsschutzes können jedoch geeignete Schutzmaßnahmen abgeleitet werden.

Der Begriff Hitze im Arbeitsschutz und die Auswirkungen von sommerlicher Wärme

Key Facts:
  • Sommerliche Wärme hat keinen direkten Einfluss auf Tätigkeiten unter extremer Hitzebelastung (Hitzearbeit)
  • Viele Arbeitsplätze unterliegen jedoch dem Einfluss der sommerlichen Wärme; für Zeiträume mit besonders hohen Außentemperaturen sind meist zusätzliche Maßnahmen erforderlich (klimabelastete Arbeitsplätze)
  • An Arbeitsplätzen, an denen durch einen betriebstechnischen Wärmeeintrag die Raumtemperatur +26 Grad Celsius unabhängig von der Außentemperatur übersteigt, kann in den Sommermonaten eine zusätzliche Belastung durch den Wärmeeintrag von außen entstehen (wärmebelastete Arbeitsplätze)

Eine Auswirkung des Klimawandels ist das Vorkommen von Extremwetterereignissen und Hitzewellen. In diesem Zusammenhang tauchen immer wieder Begriffe wie „Hitzearbeit“ oder „Hitzearbeit im Büro“ auf, obwohl Hitzearbeit im Sinne des Arbeitsschutzes nicht gemeint ist. Eine Unterscheidung der Begriffe ist aber wichtig.

„Besonders betroffen sind Personen, die im Freien arbeiten“

Key Facts:
  • Im Interview spricht Prof. Dr. Monika Raulf, Leiterin des Kompetenz-Zentrums Allergologie/Immunologie des Instituts für Prävention und Arbeitsmedizin der DGUV (IPA), über die Auswirkungen des Klimawandels auf die Entstehung, Häufigkeit und Stärke von allergischen Erkrankungen sowie über das Infektionsgeschehen an Arbeitsplätzen.

Mehr Pollenflug, mehr Stechmücken und Zecken – die Auswirkungen der Klimaveränderungen sind vielfältig, das Risiko, an Allergien zu erkranken, nimmt zu. Wo sind neue Gefahren absehbar und wie können Beschäftigte an Arbeitsplätzen besser geschützt werden?

Technologische Herausforderungen für den Arbeitsschutz in Zeiten des Klimawandels

Key Facts:
  • Der Klimawandel ist eine naturwissenschaftlich belegte Tatsache und wird Auswirkungen auf alle Lebensbereiche haben
  • Der technologische Umbau der Wirtschaft in Verbindung mit der Dekarbonisierung bedeutet für den Arbeitsschutz teils neue, teils verbundene klassische Handlungsfelder
  • Technologische Anwendungen können im Arbeitsschutz unabhängig vom Klimawandel dazu dienen, Schutzmaßnahmen zu verbessern

Das Thema Klimawandel beschäftigt die Welt schon seit einiger Zeit, ohne dass entscheidende Fortschritte festzustellen sind. Der Arbeitsschutz muss sich auf die kommenden Herausforderungen einstellen. Dabei kann Technologie sowohl den Arbeitsschutz herausfordern als auch unterstützen. Welche Herausforderungen und Chancen sich für den Arbeitsschutz ergeben, zeigt dieser Artikel.

Hitze und Gewalt im Arbeitskontext

Key Facts:
  • Höhere Temperaturen hängen mit einer höheren Aggression und einer reduzierten kognitiven Leistungsfähigkeit zusammen
  • Der menschengemachte Klimawandel führt zu einer Erhöhung der Temperatur
  • Im Arbeitskontext sollte Hitze im Rahmen von Präventionsmaßnahmen gegen Gewalt mitgedacht werden

„Hitzige Debatten“, „Hitzkopf“, „Es ging heiß her“ – umgangssprachlich sind Hitze und Aggressivität sowie Impulsivität eng miteinander verknüpft. Inwiefern sich dieser Zusammenhang auch in wissenschaftlichen Studien zeigt und welche Konsequenzen hieraus für die Arbeitsgestaltung entstehen, soll in diesem Artikel beleuchtet werden.

Agenda

Was ist zu beachten bei der Auswahl nachhaltiger Schutzkleidung?

Key Facts:
  • Bei persönlicher Schutzausrüstung (PSA) kann nicht auf Sicherheit zugunsten der Nachhaltigkeit verzichtet werden
  • Die Nachhaltigkeit von Schutzkleidung fängt bei Materialauswahl und Produktion an und reicht bis zu Verpackung und Transport
  • Smarte Eigenschaften sollten nur zum Anforderungskatalog gehören, wenn die Sicherheit am Arbeitsplatz damit erhöht werden kann

Das Thema Nachhaltigkeit spielt für Betriebe eine immer größere Rolle. Der Arbeitsschutz hat aber zunächst die Sicherheit der Beschäftigten im Blick. Schutzkleidung muss also vor allem schützen, sie soll aber auch smart und nachhaltig sein. Können alle Anforderungen unter einen Hut gebracht werden?

Regressansprüche bei Vernachlässigung von Kontrollpflichten im Gefahrenbereich

Zu glauben oder zu hoffen, dass ein Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin den Gefahrenbereich einer Maschine, von der eine Gefahr für Leib und Leben ausgeht, verlassen hat, reicht für Arbeitsschutzverantwortliche nicht aus. Sie müssen sich aktiv vergewissern, dass die Person den Gefahrenbereich verlassen hat. Andernfalls drohen Regressansprüche gemäß § 110 Abs. 1 SGB VII.